Detlef Grumbach lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Hamburg. Seit 2018 ist er Rentner und geht nur noch seinen Hobbys nach. In seiner Arbeit als freier Journalist interessierte er sich für Literatur, Alltag & Gesellschaft und schwule Themen. Seit 1992 hat er gemeinsam mit den Kollegen vom Buchladen Männerschwarm darüber hinaus den Männerschwarm Verlag aufgebaut, der heute zu den Salzgeber Buchverlagen gehört. Seit 2014 ist er Vorsitzender der Christian-Geissler-Gesellschaft e.V. , die nunmehr den größten Teil seiner Arbeitszeit in Anspruch nimmt.
Aktuelle Projekte ...
... & vorletzte Arbeiten
Beitrag in
Die Königin Vontjanze
Kleiner Atlas zum Werk von Anke Feuchtenberger
Hg. Andreas Stuhlmann & Ole Frahm
"Meine Skrupel kommen aus der Ehrlichkeit" - Eine "Anfrage" und ihre Vorgeschichte: ein Briefwechsel
Anke Feuchtenberger hat der Christian-Geissler-Gesellschaft eine Lithografie zur Vorzugsausgabe der Neuausgabe von "Anfrage" (2023) geschenkt. Der Beitrag erzählt die Vorgeschichte in Briefen von Anke Feuchtenberger und Christian Geissler.
Infos auf der Website des Textem Verlags.
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Den Schwulen lass hier mal weg
Aufsätze und Reden zur Literatur«
Detlef Grumbach
"Den Schwulen lass hier mal weg" - diesen Rat bekam der Autor, als er in einem Aufsatz den schwulen Edmund Gabriel in Martin Walsers Anselm-Kristlein-Trilogie erwähnt hat. Dabei ist diese wichtige Figur schon so oft weggelassen worden, dass sie in der Wahrnehmung beinahe verschwunden ist. Doch was geht dabei alles verloren? Detlef Grumbach nimmt die Frage zum Anlass, seine Biografie als schwuler Leser zu befragen. In Beiträgen aus fast vierzig Jahren beschäftigt er sich mit deutschsprachigen Autoren und Werken, die ihn besonderes berührt haben. Wichtig sind ihm dabei vor allem solche Bücher, deren Gegenstände eng mit der Biografie der Autoren und zeitgeschichtlichen Umbrüchen verbunden sind. Ein einleitender Beitrag fragt nach den Bedingungen einer sogenannten ‹Schwulen-Literatur› und skizziert ihren langsamen Weg heraus aus dem Ghetto.
Mit Beiträgen über Klaus Mann, Friedo Lampe, Wolfgang Koeppen, Martin Walser, Walter Vogt und andere, einer Laudatio auf Ralf König und einem Dankeschön für eine Auszeichnung des Männerschwarm-Verlags.
Infos auf der Website des Männerschwarm Verlags.
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"Wir sind auf der Suche nach Vätern"
Nachwort zu Christian Geissler: Anfrage
"Wo war Ihr Herr Vater am 9. November 1938, nachts?" - so konkret stellt Klaus Köhler die Frage nach der Verantwortung des Einzelnen für die Verbrechen in der NS-Zeit. Christian Geissler erzählt in seinem Debüt aus dem Jahr 1960 von der Deportation einer jüdischen Familie, von ihrem Gärtner, der ihr Freund war und doch nur zugeschaut hat, vom Besuch eines Verwandten aus Amerika und von einem jungen Soldaten, der kurz vor Kriegsende noch sein Bein verloren hat. Im Zentrum steht Klaus Köhler, der wissen will, wer Verantwortung übernimmt und welche Lehren aus der Geschichte gezogen werden. Geissler betrachtet den Nationalsozialismus dabei nicht als Betriebsunfall 1933-1945, sondern schlägt den Bogen von 1923 bis in die Gegenwart des Jahres 1958. In einer von Fakten gesättigten Fiktion rückt Geissler die Strukturen in den Fokus, die Antisemitismus und Nationalismus hervorbringen, und trifft damit damals wie heute einen Nerv bei seinen Leser:innen.
Marcel Reich-Ranicki sah in dem Buch den lang ersehnten "Schrei des Schmerzes und der Verzweiflung, der Schande und der Empörung. Ein heiserer Schrei, gewiss, doch ein erschütternder Schrei, dessen Ehrlichkeit nicht bezweifelt werden kann."
Infos auf der Website des Verbrecher Verlags.
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Den Schwulen lass hier mal weg -
Blinde Flecke einmer heteronormativen Martin-Walser-Lektüre
Mitten in der restaurativen Adenauer-Ära führt Martin Walser hier eine schwule Figur in seinen Roman ein, deren Erscheinen auf den ersten Blick Tabus und antischwule Klischeevorstellungen (Sex mit Minderjährigen) evoziert und die zugleich als Opfer gesellschaftlicher Repression und Strafverfolgung gezeigt wird. Das hätte bei Erscheinen des Romans zu Diskussionen führen können, denn schließlich war 1960 für "die Homosexuellen […] das Dritte Reich noch nicht zu Ende" und das Thema ein Tabu.
Eine zentrale schwule Figur in Halbzeit kann aber auch heute noch überraschen, denn sie ist in Rezensionen und der umfangreichen Sekundärliteratur bislang kaum je analysiert worden. In der zeitgenössischen Rezeption weist allein Horst Bienek im Rahmen seines Werkstattgesprächs mit Walser auf das "Wohlwollen" hin, mit dem "der scharfsinnige, sehr gescheite Edmund" dargestellt wird und fährt fort, "und er ist ausgerechnet ein Homosexueller". Martin Walser weicht aus: "Ja, darauf will ich noch nicht eingehen". Hätte Bienek insistiert, hätte er sich womöglich selbst als schwul verdächtig gemacht, denn wieso stellt schon jemand so eine Frage? Bienek insistiert nicht, das Thema verläppert und auch später äußert Walser sich nicht.
Vorschau auf der Website der Weimarer Beiträge.
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Rezensionen
Auf diesen Seiten außerdem ...
... Informationen über die journalistischen Arbeitsbereiche.
Größerer Arbeiten, meist Rundfunkfeature oder Zeitschriftenbeiträge, sind ziemlich vollständig unter den "Arbeitsbereichen" dokumentiert. Die Links zu den "Manuskripten" führen mal zu fremden Websites (meist DLF oder DLR), mal zu einem Dokument auf dieser Seite. Links zu "MP3" führen stets zu einer der ARD-Anstalten.
Bei "Rezensionen" (Literatur und Sachbuch) wird keine Vollständigkeit angestrebt. Hier finden sich nur aktuelle oder besonders wichtige Arbeiten. (Links zu Manuskripten wie oben.)
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Biografisches
Geboren 1955 in Detmold, Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie an der Universität Bielefeld, Zivildienst in Hamburg, dann bis 1990 Buchhändler. Journalistische Arbeiten seit 1975, hauptberuflich freiberuflich seit 1990.
Ausgezeichnet mit dem Felix-Rexhausen-Preis des Bunds lesbischer und schwuler JournalistInnen BLSJ 1999 und dem Hans-Strothoff-Journalistenpreis 2008.
Themen: Literaturkritik, Autorenportraits und Kultur, Zeitgeschichte, Wirtschaft &
Gesellschaft, Beziehungen, Schwules, Schwulenpolitik, Sexualität und Aids.
Das alles über die Jahre für unterschiedliche Zeitungen und Rundfunkanstalten, heute vor allem für den Deutschlandfunk und das DeutschlandRadio, seit Neuerem auch gelegentlich für die Junge Welt.
Außerdem war er von 1992 bis 2018 Gesellschafter / Geschäftsführer des Männerschwarm Verlags GmbH und ist seit 2014 Vorsitzender der Christian-Geissler-Gesellschaft e.V..
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Kontakt/Webmaster: Detlef Grumbach - letzter Update: Mai 2023 |
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